Auch wenn Schimmelpilze in der Natur quasi überall vorkommen und nicht alle Arten für den Menschen schädlich sind, muss ein Schimmelpilzbefall in Gebäuden vermieden werden, um Gesundheits- und Bauwerksschäden vorzubeugen. Dazu ist es notwendig, Kondensatbildung z.B. an Außenwänden oder Kältebrücken zu vermeiden. Die Durchfeuchtung der Bauteile ermöglicht erst das Schimmelwachstum. Ohne ausreichende Feuchtigkeit setzen sich Schimmelsporen zwar ab, der Schimmel kann aber nicht Fuß fassen.
In älteren Gebäuden gibt es zwei Mechanismen, die das Schimmelpilzwachstum verhindern: Die Gebäude sind noch nicht so dicht wie moderne Bauten, sodass entstehende Luftfeuchtigkeit (eine vierköpfige Familie verdunstet bis zu zehn Liter Wasser pro Tag) teilweise durch Leckagen abgeführt wird. Zudem sind die Fenster mit Abstand die kältesten Flächen im Raum. So fällt das Kondensat in erster Linie am Fenster an. Die Glasscheibe als anorganisches Material bietet dem Pilz keine Nahrung, sodass auch hier kein Wachstum möglich ist (wenn dann nur über Verschmutzungen auf der Scheibe).
Bei der energetischen Sanierung eines Gebäudes werden häufig auch die Fenster ausgetauscht. Dadurch werden die beiden o.g. Schutzmechanismen ausgehebelt: Die neuen Fenster sind dichter, sodass die Feuchtigkeit nicht mehr aus dem Gebäude abgeführt wird. Und die Fenster sind innen wärmer, sodass jetzt ggf. eine Kältebrücke (häufig Außenecken, unter der Decke) der kälteste Punkt im Raum ist und sich dort das meiste Kondensat bildet. Auch große Schränke vor einer Außenwand oder Gardinen können die Wandinnentemperatur kritisch absenken. Das Bauteil wird feucht und Schimmel bildet sich. Kleine Schäden (z.B. Silikonfugen) können dann in der Regel noch in Eigenleistung saniert werden. Über 20 Quadratzentimetern sollte aber ein Fachbetrieb (z.B. Maler) hinzugezogen werden, bei mehr als einem halben Quadratmeter ein spezialisierter Schimmelbeseitiger.
Dann gilt es auch, die Ursachen abzustellen, damit der Befall nicht zurückkehrt. Dazu kann es notwendig sein, die Innentemperatur des betroffenen Bauteils durch Dämmmaßnahmen anzuheben und/oder die Luftfeuchtigkeit durch eine mechanisch unterstützte Lüftung dauerhaft abzusenken.
Sollte Ihr Gebäude einen Schimmelpilzschaden aufweisen, können wir gern z.B. im Rahmen einer Energieberatung auf Ursachensuche gehen. Ich kann Ihnen Wege aufzeigen, wie das Problem behoben werden kann. Die Detailplanung und Umsetzung übernehmen dann geeignete Fachfirmen.
09.11.2023