Damit Heizkörper nicht so weit in den Raum ragen, wurden früher Heizkörpernischen vorgesehen. An diesen Stellen ist die Wand
etwas dünner, sodass der Heizkörper platzsparend in der Wandebene installiert werden kann. Daraus ergeben sich mehrere Nachteile:
- Die Dämmwirkung der Wand ist aufgrund der geringen Dicke reduziert, und das gerade an der wärmsten Stelle des Raumes.
- Die Durchströmung des Heizkörpers mit Luft verschlechtert sich ggf. Optimal sind mindestens 10 cm Abstand ober- und unterhalb
des Heizkörpers.
- Die Fensterbank wird unnötig erwärmt und gibt je nach Ausführung die Wärme gleich an die Umgebung statt in den Raum ab.
Das Bild zeigt die Infrarot-Aufnahme einer Außenfassade im Bereich
der Heizkörpernische. Das Gebäude wurde vor Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung von 1977 errichtet. In der Abbildung
stehen blau und lila für kalte Flächen, rot bis gelb für warme.
Die Größe der Nische und des darin verbauten Heizkörpers ist an der wärmeren Außentemperatur der Wand zu erkennen. Dabei
leiten die Fugen aus Mörtel die Wärme
besser als die Mauersteine, wodurch die Lage der Fugen erkennbar wird. Modernes Mauerwerk wird daher mit möglichst schmalen Fugen ausgeführt.
Am linken Bildrand auch zu erkennen: Die Heizungsrohre
verlaufen in der Außenwand und geben dadurch unnötig Wärme an die Umgebung ab.
Im Rahmen der Heizungsoptimierung sollte in der Regel der Heizkörper vor die Wandebene verlegt und die Heizkörpernische verschlossen werden. Entweder durch
Zumauern mit z.B. Gasbetonsteinen, die einen guten Wärmeschutz darstellen, oder mit Isolierung und Trockenbau. Dabei ist die
sorgfältige Abdichtung mittels Dampfsperre zu beachten, damit Luftfeuchtigkeit nicht in die Isolierung eindringen kann, wo sie
dann an der kalten Innenseite des Mauerwerks auskondensiert und zu Schäden führt.
Wärmebrücken sind Schwachstellen der thermischen Gebäudehülle. Sie treten typischerweise dort auf, wo zwei Bauteile auf einander treffen.
Das kann z.B. die Verbindung zwischen Fenster und Mauerwerk, aber auch zwischen Geschossdecke und Wand sein. Gerade in Altbauten vor 1975
sind häufig die Zwischendecken aus Stahlbeton ohne Isolierung bis an die Außenkante des Mauerwerks geführt. Da der Beton die
Wärme in der Regel besser leitet als das Mauerwerk, ist die Wand an der Betondecke innen kälter. Das betrifft insbesondere den
Bereich unter der Decke. Wenn auf der Decke z.B. ein schwimmender Estrich mit darunter liegender Dämmschicht verlegt ist, mildert
dies den Effekt auf der Oberseite der Decke ab.
Die Wärmebrücke bedeutet hier zum Einen erhöhte Wärmeverluste, zum Anderen aber auch die Gefahr von Schimmelbildung. Der Grund
hierfür ist, dass die vorhandene Luftfeuchtigkeit zunächst an der kältesten Stelle im Raum auskondensiert. Ist dies die Wand,
kann es bei einer entsprechenden Durchfeuchtung zu Schimmelwachstum kommen. Je niedriger die Temperatur, um so geringer muss auch
die Luftfeuchtigkeit im Raum sein, um Schimmelschäden vorzubeugen.
Die Abbildung zeigt eine Geschossdecke in vier verschiedenen Einbauvarianten:
- links ist die Decke bis an die Außenkante des Mauerwerks ausgeführt
- halb links ist zumindest auf Höhe der Betondecke eine 5cm starke Dämmung verbaut
- halb rechts ist die Dämmung bei gleicher Stärke auch 10 cm ober- und unterhalb der Decke verlängert und
- rechts ist die gesamte Außenwand mit 18cm Dämmung WLS 035 isoliert.
Während im linken Bild die niedrigste Temperatur auf der Innenseite der Wand bei ca. 12 °C liegt, steigt sie mit verbesserter
Dämmqualität bis fast an die Raumtemperatur von 20 °C heran. Laut Norm sollte die relative Luftfeuchtigkeit bei Wandtemperatur
nicht über 70 %rF liegen. Um das einzuhalten, darf die relative Feuchte bei Raumtemperatur im linken Bild nur 42 %rF betragen,
im rechten dagegen 67 %rF. Daraus ergibt sich im ersten Fall ein höherer notwendiger Luftwechsel, um die Feuchte
aus dem Gebäude zu führen, woraus dann auch höhere Wärmeverluste folgen.
Mehr Informationen zum
fRSi-Wert finden Sie im Stichwortverzeichnis.